Brand
Einsatzart:
Brand 3
Einsatzort:
Adorf, Remtengrüner Weg
Datum:
01.08.06
Alarmzeit:
03:31 Uhr
Einsatzende:
15:30 Uhr
Alarmschleife:

Wache 1 1. & 2. Zug

Personal:
28
Fahrzeuge:
ELF, HLF, TLF 24/50, DLK, TLF 16, SW 2000, GW-AS. MZF
Bilder:
Presseberichte:
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Brandstifter hinterlässt in Adorf Spuren Zwei Bewohner unverletzt aus Haus am Remtengrüner Weg gerettet – Dachstuhl eines unbewohnten Gebäudes an der
Hauptstraße ausgebrannt


Adorf. Zwei Brände hat es in der Nacht zu gestern in Adorf gegeben. Die betroffenen Häuser im Ortsteil Jugelsburg befinden sich nur 300 Meter Luftlinie voneinander entfernt. In der Hauptstraße 14 brannte gegen 0.30 Uhr der Dachstuhl eines unbewohnten Hauses aus. Er stand bei Eintreffen der Feuerwehren bereits in Flammen und wurde völlig zerstört. Gegen 3.50 Uhr brannte es in einem Wohnhaus am Remtengrüner Weg 56 a. Zwei Bewohner konnten gerettet werden. In dem Grundstück war bereits im Vorjahr eine Scheune niedergebrannt. Auch ein 150 Meter entfernter Schuppen stand damals in Flammen. Die Polizei geht von Brandstiftungen aus. Neben dem Schuppenund Scheunenbrand im Juli 2005 waren am Remtengrüner Weg zwei Wochen später auch vier Schuppen in Brand gesteckt worden. Von der Polizei dazu geführte Ermittlungen verliefen ergebnislos. Zu den Bränden von gestern geht sie unterdessen konkreten Spuren nach, erklärte gestern Nachmittag Polizeisprecher Volker Kroh. Das Haus am Remtengrüner Weg ist wohl nicht mehr bewohnbar. Der Sachschaden dort wird auf 50.000 Euro beziffert. Einer der Bewohner wurde über ein Fenster geborgen. „Wenn mich die Feuerwehr nicht rausgeholt hätte, wäre ich jetzt wohl weg. Ich war am Fenster und habe ‚Hilfe!‘ geschrieen, weil ich die Treppe nicht mehr runter konnte. Die hat doch auch gebrannt“, sagte der 69-jährige Karl-Heinz G. gestern der „Freien Presse“. Aus der Wohnung blieb ihm nichts: „Ich habe erstmal nur, was ich jetzt anhabe. Was jetzt aus mir werden soll, weiß ich nicht.“ Mit ihm lebt sein vier Jahre jüngerer Bruder Lothar G. im Elternhaus. Auch er wurde von der Feuerwehr unverletzt in Sicherheit gebracht: „Ich habe Glück gehabt, dass mich die Männer rausgeholt haben, denn die Tür hat geklemmt. Ich konnte sie nicht allein aufmachen.“ In seiner Wohnung sei nicht so viel passiert: „Das Schlafzimmer ist nass – die Decke, der Fußboden, das Bettzeug. Die Schalen von der Lampe sind mit Löschwasser voll. Aber ich kann wohl weiter hier wohnen. Nur der Strom muss wieder angestellt werden.“ Ausgangspunkt des Feuers muss wohl das Vorhaus des Gebäudes gewesen sein. Von dort aus fraß es sich über die Treppe blitzschnell bis hinauf aufs Dach. Es ist völlig zerstört. Bei beiden Bränden kamen die Feuerwehren aus Adorf und Markneukirchen zum Einsatz. Zeitweise bekämpften sie mit bis zu 70 Einsatzkräften das Feuer. 13 Fahrzeuge der Feuerwehren waren entlang des Remtengrüner Weges aufgereiht. Der Verkehr wurde umgeleitet. Der Adorfer Wehrleiter Uwe Fischer schätzte ein: „Den Brand im Remtengrüner Weg unter Kontrolle zu bekommen, hat straff zwei Stunden gedauert. Zwei massive Brände innerhalb weniger Stunden und so dicht beieinander – das deutet mit 99-prozentiger Sicherheit auf Brandstiftung hin. Den Männern ist nichts passiert, weil wir sie rechtzeitig rausholen konnten. Das ist die Hauptsache. Alles andere muss geklärt werden.“ Der Markneukirchener Wehrleiter Horst Voigt lobte die reibungslose Zusammenarbeit der Wehren: „Dass wir den Brand gemeinsam so schnell unter Kontrolle bekamen, hat an unserer guten Zusammenarbeit gelegen. Es war nicht das erste Mal. Außerdem hat uns die Ortskenntnis geholfen. Im letzten Jahr hat auf dem Grundstück die Scheune gebrannt.“ Erschwert worden seien die Lösch- und Rettungsarbeiten, weil rund um das Haus viel abgelagert war und es somit wenig Bewegungsfreiheit gegeben habe. Anwohner zeigten sich bestürzt über den in ihrer Nachbarschaft angerichteten Schaden. Zugleich hoffen sie, dass der Täter schnell ermittelt und gefasst wird: „Es ist ja nicht das erste Mal, dass es hier gebrannt hat. Da macht man sich schon so seine Gedanken“, sagte einer.

Stichwort Schwere Brandstiftung
Laut Strafgesetzbuch wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft, wer ein Gebäude oder eine andere Räumlichkeit in Brand setzt, in der Menschen wohnen. In minder schweren Fällen ist eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren vorgesehen.


Ausgangspunkt des Feuers am Remtengrüner Weg ist wohl das Vorhaus gewesen. Die Bewohner wurden über Leitern geborgen. – Fotos: Harald Sulski

Bereits im Juli vorigen Jahres hat es am Remtengrüner Weg häufiger gebrannt.
Die Suche nach dem Brandstifter verlief bisher ergebnislos.


Im unbewohnten Haus Hauptstraße 14 brannte der Dachstuhl ab.

 

Quelle: Freie Presse, 02.08.06
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