Technische Hilfeleistung
Einsatzart:
THL 2
Einsatzort:
Markneukirchen, Gewerbepark
Datum:
03.02.05
Alarmzeit:
10:45 Uhr
Einsatzende:
19:00 Uhr
Alarmschleife:
Wache 1 1. & 2. Zug, Wache 2 und Wache 3 Meldergruppe
Kräfte und Mittel anderer Feuerwehren:

- Adorf
- Eichigt
- Erlbach
- Falkenstein
- Klingenthal
- Oelsnitz
- Schöneck
- Sohl
- RTW Oelsnitz

14/1 & 36/1 & 52/1
44/1
43/1
14/1 & 45/1

45/1
14/1 & 51/1
44/1
14/1 & 43/1
83/13

10 Personen
9 Personen
10 Personen
10 Personen
9 Personen
8 Personen
9 Personen
10 Personen
2 Personen
 
Personal:
49
Fahrzeuge:
ELF, TLF 24/50, DLK, LF 16, RW 1, MZF, TSF Wache 2, TSF Wache 3
Behörden und Institutionen:
- Stellv. Kreisbrandmeister
- Rettungsdienst: ein RTW
- Einheiten aus den Katastrophenschutzzügen Klingenthal, Oelsnitz und Auerbach
- Statiker
Bilder:
Presseberichte:

122 FEUERWEHRLEUTE ZUM EINSATZ IM GEWERBEGEBIET MARKNEUKIRCHEN

Einsturzgefahr für Werkshalle durch Schneelast



FOTO: ENNO RÖDER

MARKNEUKIRCHEN - Verbissen kämpften gestern 122 Feuerwehrkameraden der Wehren von Markneukirchen, Wohlhausen, Breitenfeld, Erlbach, Sohl, Eichigt, Schöneck, Oelsnitz, Klingenthal und Falkenstein, um den drohenden Einsturz der Werkshallen des Holzblasinstrumentenherstellers Schreiber&Söhne im Gewerbegebiet Markneukirchen/Wohlhausen abzuwenden. Der Gebäudekomplex weist eine Dachfläche von immerhin 8 000 Quadratmetern auf und wurde 2001 durch Astron Hallenbau Mainz errichtet. Erhöhte Schneelasten und eine Frosttiefe von 1,10 Metern wurden dabei berücksichtigt. Bisher überstand der Hallenflachbau auch alle Vogtlandwinter unbeschadet. Doch die extreme Wetterlage zwang diesmal die Betroffenen zum Handeln. Einige Stützpfeiler bogen sich bereits sichtbar. In Hallenbereichen bemerkte man zudem knackende Setzgeräusche und entschloss sich, sofort einzugreifen. Exakt 10.45 Uhr erfolgte daher die Alarmierung der Feuerwehr.
Auf den rutschigen Wellblechflächen des Daches finden die Kameraden schwer Halt. Bis zum Einbruch der Dunkelheit wird man dem Schnee zu Leibe rücken, um die Dachfläche zu entlasten. Am frühen Nachmittag konnten die Verantwortlichen so weit Entwarnung geben, dass ein Einsturz der Werkshalle ausgeschlossen werden konnte. Vorsorglich war auch ein Rettungswagen vor Ort sowie Polizeikräfte im Einsatz. Logistische Herausforderung war die rasche Versorgung der Kameraden, die in Wechselschicht zum Einsatz kamen. Ab Mittag war für die Versorgung auch ein Frauenteam im Einsatz. Den Einsatz selbst führte Matthias Männel. Im Hintergrund agierte Feuerwehrchef Jürgen Voigt, der sich noch im Krankenstand befindet. In der Nacht vorher hielt gegen 22.45 Uhr eine Fehlalarmierung im Freilichtmuseum Eubabrunn sowie mehrere Einsätze wegen Schneebruch die Kameraden der Wehren zusätzlich auf Trab.
8 000 Quadratmeter Dachfläche galt es von einer drückenden Schneelast zu befreien, drohte doch die Werkshalle von Schreiber&Söhne einzustürzen. 122 Feuerwehrkameraden kamen gestern hier zum Einsatz unter Leitung von Matthias Männel.

Schnee biegt Dach: Firma evakuiert

100 Feuerwehrleute aus dem ganzen Oberland schippen bei Schreiber & Söhne rund 1200 Tonnen Winterlast weg
Von Tim Hofmann
Markneukirchen. Wegen einer offenbar zu hohen Schneelast auf dem Dach sind gestern die Produktionsgebäude des Blasinstrumenten-Herstellers Schreiber & Söhne im Markneukirchener Gewerbegebiet sicherheitshalber evakuiert worden. Rund 100 Feuerwehrleute mussten etwa 8000 Quadratmeter Dachfläche wegen Einsturzgefahr von rund 1200 Tonnen Schnee befreien.
Dass die nasse Winterlast zuviel für das Dach der größten Blasmusikinstrumenten-Fabrik des Vogtlandes sein könnte, bemerkte ein Arbeiter gestern Vormittag gegen 10 Uhr: Ein Stützträger in der Produktionshalle hatte sich leicht durchgebogen. Betriebsleiter Patrick Roecklin entschloss sich daraufhin, die 226 Mitarbeiter nach Hause zu schicken und die Feuerwehr zu rufen. "Das Risiko war mir einfach zu groß. Den Produktionsausfall können wir aufholen, aber ich wollte keine Menschenleben riskieren." Eine Dreiviertelstunde später standen die Einsatzwagen der freiwilligen Feuerwehren aus Adorf, Markneukirchen, Wohlhausen, Oelsnitz, Falkenstein, Adorf, Klingenthal, Landwüst, Breitenfeld, Eichigt und Schöneck vor der Halle. "Zuerst mussten wir zur Eigensicherung die Stabilität des Hallendaches erkunden. Stellenweise lagen da über 50 Zentimeter Schnee", sagte Jürgen Voigt von der Markneukirchener Feuerwehr.
"Das war eine Dachlast von über 150 Kilogramm pro Quadratmeter", so Einsatzleiter Matthias Männel. Die Einsatzkräfte konnten bis zum Abend dass Dach von seiner 1200-Tonnen-Last so weit befreien, das keine Gefahr mehr bestand. Dazu waren nicht nur massig Schaufeln und Schieber, sondern auch eine Drehleiter und der Hydraulik-Hubmast aus Adorf nötig.
Inzwischen hat ein Statiker bereits die Hallenkonstruktion geprüft. Nach den Worten des Betriebsleiter konnte dabei ein Konstruktionsfehler am Dach ausgeschlossen werden: "Man hat nur nicht mit so einer enormen Last gerechnet. Die Statik der Halle ist aber in Ordnung. Es war alles eine reine Vorsichtsmaßnahme", so Roecklin.
Heute soll die Produktion bereits wieder laufen. Allerdings muss sich das Unternehmen nun darum kümmern, wie der Aufwand der Helfer beglichen wird: "Das war ein kostenpflichtiger Einsatz", so Voigt. Laut Betriebsleiter hat Schreiber allerdings für solche Fälle eine Versicherung, so dass die Firma nicht in Schwierigkeiten komme.

Quelle: Vogtlananzeiger, 04.02.05

Quelle: Freie Presse, 04.02.05
<< zurück >>